Russland entfernt sowjetische Nachkriegstote aus Datenbank Memorial
Die Datenbank „Memorial“ war für viele Menschen auch außerhalb Russlands über Jahre hinweg die einzige Möglichkeit, ohne Kontakt zu russischen Behörden nach dem Verbleib ihrer nach 1946 (also nicht unmittelbar infolge des 2. Weltkrieges) in Reihen der Sowjetarmee umgekommenen Angehörigen zu forschen – zum Beispiel, wenn Originaldokumente über Tod und Beerdigung nicht auffindbar oder aber den Eltern bzw. nächsten Angehörigen gar nicht erst ausgehändigt worden waren.
„Verteidiger des

Die jüngste Tilgung der Nachkriegstoten aus den Besatzungsjahren aus der Gedächtnis-Seite „Memorial“ unterstreicht diese Position des Desinteresses und des Verschweigens der vielen Tausend Toten, die die rund 45-jährige sowjetische Besatzung in weiten Teilen Ost- und Mitteleuropas gekostet hat. Wer jetzt – wie aktuell eine Familie aus Russland – nach dem Grab ihres in den 50er-Jahren verstorbenen Angehörigen sucht, der kann künftig nicht mehr auf Memorial als Recherchequelle zurückgreifen. Russland trägt damit aktiv dazu bei, dass diese Menschen und die Politik des Militarismus und der Unmenschlichkeit, die häufig zu ihrem Tod führte, in Vergessenheit geraten.
Umso wichtiger sind Datenbanken wie die, die über die Toten in meiner Erde geführt wird. Wer also das Grab eines nach 1947 im Dienste der Sowjetarmee im Bereich Dresden verstorbenen Angehörigen sucht, sollte unbedingt Kontakt zur Seitenbetreiberin aufnehmen.